29.11.11

von kleinen gestalten, raben und teekannen, und von der macht der grossen sonnenblume

eine kleine geschichte aus der anderswelt

hier saust und braust es. ein öfchen bullert. winzige gestalten schleppen emsig gegenstände, dicke wolken schweben in der küche und lassen es über der spüle regnen, der kleine platzregen wird vom wind verzwirbelt und zerzupft. der teekessel auf dem herd säuselt und lässt nebligen wasserdampf entweichen. auf den regalen nisten raben und teekannen. grosse sonnenblumenlampen sprenkeln die wände mit einem meer von lichtflecken.

auf dem küchentisch liegt die morgenzeitung. die winzigen gestalten haben sich um den tisch versammelt, einer liest piepsig vor, die anderen reden dazwischen. ein ungeheures tohuwabohu entsteht, und wilde diskussionen, doch da schlägt einer den gong und schlagartig verstummen alle stimmchen. der mit der piepsstimme liest laut vor...


unheimliche geschehnisse in und um eine alte villa am stadtrand

spaziergänger am frühen morgen des 5.1.2008 beobachteten, wie zuerst eine frau in einer schwarzen zotteljacke und gleich darauf mehrere kleine gestalten das haus verliessen. letztere schnelleren schrittes, wobei sie sich immer wieder misstraurisch umsahen. ein zeuge, der nicht genannt werden möchte, schwört, er hätte gesehen, wie eines der kleinen wesen, das eindeutig weiblicher natur war und das sich aufgrund seiner wallenden bunten gewänder gut vom schneeigen hintergrund abhob, mittels eines stücks tafelkreide den gehweg sowie die wände der umliegenden häuser mit seltsamen zeichen versehen hatte. die fingergrosse entität trug eine fremdländisch anmutende haartracht, die einer bunten wolke gleich auf ihrem kopf sass.

der zeuge, der sich sofort nach seiner aussage freiwillig einem alkoholtest unterzog und der eindeutig für nüchtern befunden wurde, - er hatte nach eigenen worten nur ein kleines frühstück bestehend aus einer tasse milchkaffee und einer buttersemmel eingenommen - liess durchblicken, er hätte bis auf ein erlebnis in irland vor einigen jahren noch niemals zuvor ein erlebnis wie dieses gehabt. über seine irland-beobachtung wollte er sich nicht auslassen, da er, wie er sagte, damals gehörig einen in der krone gehabt hatte, als er nach einem seiner nächtlichen pubbesuche bei mondschein spazierengegangen war. dieses mal jedoch stand für ihn fest, dass es sich bei seiner beobachtung eindeutig um elfenhafte wesen oder naturgeister gehandelt hatte. die entität mit dem wallenden haar, das immer wieder die farbe wechselte, er sagte es wären ähnliche farben wie bei einem regenbogen gewesen, sei seinen worten nach die allee hinuntergebraust, direkt an dem gebüsch vorbei, in dem er sich versteckt hatte, und der wind, der dann aufgekommen sei, hätte ihm die haare zu berge stehen lassen, so schneidend kalt war er gewesen. daraufhin hatte es wieder zu schneien begonnen, was die kleinen gestalten zu freudenkundgebungen angeregt hätte. die entitäten hätten sich daraufhin, wie er sagte, in einen schneehaufen geworfen und wären wild lachend darin herumgekugelt.

neben dieser doch einigermassen ungewöhnlichen beobachtung, die von mehreren zeugen bestätigt wurde, blieb die gegend bis auf die hier typischen lichter, die seefahrern unter der bezeichnung elmsfeuer geläufig sind, von übernatürlichen erscheinungen verschont.

die flackernden lichter auf der loggia des ansonsten unbewohnt scheinenden gebäudes wurden jedoch schon seit jahren immer wieder gesehen und geben anlass zu der vermutung, dass das holz, aus dem das geländer der loggia besteht, mit der zeit verfault war und schimmlig wurde. der auf dem holz wachsende schimmelpilz könnte für das grünlich flackernde leuchten verantwortlich sein.